Erläuterung des Konzepts von Rosenberg
Laut Rosenberg ist Empathie eine Grundvoraussetzung gelingender Kommunikation. Er nimmt an, dass die Art und Weise der Kommunikation einen entscheidenden Einfluss darauf hat, ob Menschen Empathie für ihr Gegenüber entwickeln und ihre Bedürfnisse erfüllen können. Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist auf die Bedürfnisse und Gefühle gerichtet, die hinter Handlungen und Konflikten stehen. Es handelt sich weniger um eine Kommunikationstechnik, sondern eher um den bewussten Einsatz von Möglichkeiten zur Herstellung eines empathischen Kontaktes.
Im Grundsatz geht die GfK davon aus, dass jeder Mensch gern bereit ist, etwas für einen an-deren Menschen zu tun, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind (z. B. die Anfrage als Bitte formuliert ist und nicht als Forderung, er nicht den Eindruck hat, dadurch eine Pflicht abzuar-beiten oder den anderen in eine Pflicht zu setzen usw.).
Laut Rosenberg sind zwei Arten zwischenmenschlicher Kommunikation zu unterscheiden: die gewaltfreie Kommunikation und die lebensentfremdende Kommunikation.
Grundmodell der GfK
Die vier Schritte der GfK sind
- Beobachtung
- Gefühl
- Bedürfnis
- Bitte
Beobachtung
Die Bewertung ist von der Beobachtung zu trennen, so dass das Gegenüber Bescheid weiß, worauf man sich bezieht. Das bedeutet, eine Handlung (oder Unterlassung) zu beschreiben, ohne sie mit einer Bewertung oder Interpretation zu färben.
Gefühl
Die Beobachtung löst ein Gefühl aus, das mit Bedürfnissen in Verbindung steht. Damit sind allgemeine Qualitäten und Werte gemeint, die jemand gerne in seinem Leben hätte, wie zum Beispiel Sicherheit, Verständnis, Kontakt oder Sinn. Gefühle sind laut GfK ein Indikator, ob ein Bedürfnis gerade erfüllt ist oder nicht.
Bedürfnis
Für den einfühlsamen Kontakt sind Bedürfnisse sehr wichtig, da sie den Weg zu einer kreati-ven Lösung weisen, die für alle am Prozess beteiligten Parteien passt.
Bitte
Aus dem Bedürfnis geht schließlich eine Bitte um eine konkrete Handlung im Hier und Jetzt hervor. Um sie möglichst erfüllbar zu machen, lassen sich Bitten und Wünsche unterscheiden: Bitten beziehen sich auf Handlungen im Jetzt, Wünsche beziehen sich auf Ereignisse in der Zukunft. Erstere sind leichter zu erfüllen, haben deshalb auch mehr Chancen auf Erfolg. Bitten sollten „positiv" formuliert werden – ergo, zu sagen, was man will, statt was man nicht will.
Rosenberg fasst die Schritte der GfK in folgendem Satz zusammen:
„Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d."